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Beiträge im Februar 2008

Back to work

23. Februar 2008, geschrieben von Toni
Seit einer guten Woche arbeite ich hier in Sydney für eine Amerikanische Lebensrückversicherungsgesellschaft. Grundsätzlich läuft das Ganze natürlich ziemlich gleich ab wie in der Schweiz: Morgens geht man ins Geschäft, tut den genzen Tag dort etwas, abends pendelt man wieder nach Hause.
Trotzdem gibt es natürlich einige wichtige Unterschiede zwischen dem Angestelltsein hier in Australien und der Schweiz:
  • Ich habe fixe Arbeitszeiten, etwas das ich seit meiner Lehre nicht mehr hatte. Allerdings werde ich mich zwischen 8:30 und 17:00 Uhr, inkl. einer Stunde fürs Mittagessen, sicher nicht allzu fest überarbeiten
  • Es gibt Kleidervorschriften: Montag bis Donnerstag muss ich in Lederschuhen, Hemd und Nicht-Jeans im Office erscheinen, Krawatte ist freiwillig (= Business Casual). Freitags (Mufti Day) kann ich auch in Jeans, T-Shirt und Nicht-Lederschuhen einlaufen, barfuss oder bauchfrei geht aber auch dann nicht
  • Mein Lohn wird mir alle 14 Tage im voraus(!) überwiesen. Steuern werden direkt abgezogen, was überwiesen ist, gehört uns
  • Der Arbeitgeber zahlt 9% meines Bruttolohnes in eine Pensionskasse ein, ich muss da nichts dazu beitragen. Die Pensionskasse hat in den letzten fünf Jahren das Geld zu durchschnittlich 13,9% pro Jahr verzinst
  • Es ist mir nicht erlaubt alkoholisiert im Büro zu erscheinen und im Büro mit Alkohol oder Drogen zu handeln
  • Weil ich bei einer Amerikanschen Versicherung arbeite, ist es gemäss meinen Arbeitsvereinbarungen explizit nicht erlaubt, eine Waffe ins Büro zu bringen...
Alles in allem ist es nicht ein riesiger Unterschied, hier oder in der Schweiz angestellt zu sein. Arbeiten muss man auch hier in Australien, davon sind wir allerdings auch ausgegangen. Trotzdem ist es natürlich eine interessante Erfahrung hier angestellt zu sein und die beiden Länder auch von dieser Seite vergleichen zu können.
Speziell für Leute, welche Australien als Touristen kennen, ist dass ich täglich mit dem Bus über die berühmte Harbour-Bridge fahre und von dort das Opera House sehe, ohne jeweils den Fotoapparat zu zücken ;-)

OZ BBQ

19. Februar 2008, geschrieben von Toni
Nach ausgiebigem Recherchieren ist Fräne zum Schluss gekommen, dass das einzige wirkliche Australische Gericht das Barbeque, von den Australiern liebevoll Barbie oder BBQ genannt, ist. Aus diesem Grund gehört in jeden halbwegs vernünftigen, Australischen Haushalt ein Grill.
Ein Grill hat meiner Meinung nach in einer Australischen Haushaltung deshalb einen so grossen Stellenwert, weil es für die meisten Australischen Männer die einzige Möglichkeit ist, etwas zum Haushalt beitragen zu können. Deshalb kauft man sich hier einen Grill auch nicht einfach im Supermarkt oder Haushaltwaren-Geschäft, sondern geht in einen Grillladen mit einem Namen wie "BBQ Galore", "BBQ Factory" oder ähnlich. Auch das Budget ist für einen Grill hier etwas höher als in der Schweiz: Man kann für einen Grill, vielleicht sollte man dann besser von einer Outdoor-Küche sprechen, problemlos einige Tausend Franken ausgeben. Man braucht dann im Garten allerdings auch einen Wasser- und Stromanschluss für den Grill...
Wir hatten einen eher kleinen Grill, natürlich zu einem entsprechend bescheidenen Preis in unseren Köpfen, als wir in die "BBQ Factory" gingen. Nachdem der Verkäufer unsere Bedürfnisse abgecheckt hatte und wusste, dass wir nahe beim Meer wohnen, war klar, dass wir für unseren kleinen Balkon den Grill für 1500 Franken haben müssten, etwas anderes kam für ihn nicht in Frage! Nachdem Fräne ihm unser Budget näher erläutert hatte und einige Diskussionen später trafen wir uns bei einem Grill, dessen Preis unser Budget übertraf und der für den Verkäufer als absolutestes Minimum für unsere Bedürfnisse eingestuft wurde.
Wir haben jetzt einen original Australischen Grill aus Edelstahl, welcher uns, wie der Verkäufer versicherte, mindestens die nächsten 10 Jahre Freude machen wird. Wer auch gerne so einen Grill hätte, kann sich unter www.tuckerbbq.com.au näher informieren.

Bürokratie auf Australisch

12. Februar 2008, geschrieben von Toni
Wir sind ja nicht aus der Schweiz weggezogen, weil es uns nicht gefallen hat oder wir es nicht mehr ausgehalten hätten. Obschon die Bürokratie manchmal halt schon etwas nervig und nicht immer ganz verständlich war. Immerhin ist aber die Bürokratie in der Schweiz fast immer gleich, was man hier unten nicht behaupten kann...
Als Tourist ist man hier in Australien berechtigt mit einem gültigen Fahrausweis Auto zu fahren. Wohnt man aber hier in Australien braucht man einen Australischen Fahrausweis. Dieser ist einerseits wichtig für das Fahren von Autos, andererseits ist hier der Fahrausweis das am weitesten akzeptierte Mittel zur Identifikation einer Person: Unser Schweizer Pass reichte bei weitem nicht um uns identifizieren zu können, beispielsweise um einen Telefonanschluss zu beantragen. Da mussten wir noch Geburtsurkunden, Mietverträge, etc. vorweisen. Hat man aber einen gültigen Australischen Fahrausweis, zeigt man diesen für die Identifikation, fertig!
Wie kommt man zu einem Australischen Fahrausweis? Man muss einfach die folgenden Bedingungen erfüllen:
  • Man besitzt einen Fahrausweis, dessen Fahrprüfung von Australien anerkannt ist (die Schweiz gehört zum Glück dazu) oder man macht die Fahrprüfung
  • Man kann beweisen, dass man existiert und sich sauber identifizieren (Pass, Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, etc.)
  • Man kann beweisen, dass man hier in Australien lebt (Mietvertrag, Telefon-, Gas- oder Stromrechnung, Steuernummer, Bankkarte)
Nun haben wir ja bereits einige Erfahrung mit Behörden und wissen mittlerweile welche Dokumente für was gebraucht werden. Diese haben wir also in eine Mappe gepackt und sind so, unserer Meinung nach für alle Eventualitäten gerüstet, zum Strassenverkehrsamt. Dort haben wir eine Nummer gezogen und ca. Dreiviertel Stunden geduldig gewartet, bis wir an der Reihe waren. Die eher nicht fürs Arbeiten motivierte Dame jenseits des Schalters zeigte sich zwar durchaus beeindruckt von unserer Dokumentensammlung, fand aber nach einigem Suchen doch noch einen Ausweg: Unser Fahrausweis (der im Kreditkartenformat ohne viel Text) war nicht auf Englisch übersetzt! Da hilft es auch nichts, dass in fehlerfreiem Englisch "Driving Licence" draufsteht, er ist nicht übersetzt! Auch unsere Internationalen Führerscheine, unserer Meinung nach eine Übersetzung des Fahrausweises, liess sie mit der Begründung "this is an international driving permit, not a licence, Darling" nicht gelten. Leicht geknickt aber doch immer noch erhobenen Hauptes, verliessen wir nach einer knappen Stunde das Amt unverrichteter Dinge.
Australische Freunde von uns, denen wir das Ganze schilderten, zeigten sich wenig überrascht. Offenbar gab es andere Strassenverkehrsämter, 10 Minuten Fahrzeit von uns entfernt, die sich flexibler zeigen würden. Wir also am nächsten Tag mit denselben Dokumenten zum nächsten Amt, Nummer gezogen, gewartet und gespannt zum Schalter. Die Dame hier liess sich von unserer Dokumentensammlung nicht beeindrucken: Sie wollte nur unsere Schweizer Fahrausweise, unseren Pass und den Mietvertrag sehen, eine Viertelstunde später waren wir beide mit einem brandneuen Australischen Führerschein wieder draussen!

Wir fahren einen "Bauernferrari"

4. Februar 2008, geschrieben von Toni
Nachdem wir nun ungefähr zwei Monate mit Mietautos unterwegs waren, haben wir uns doch noch für den Kauf eines eigenen Autos entschieden. Europäische Autos sind hier sehr teuer, auch als nicht mehr ganz aktuelle Gebrauchtwagen. Für unsere Autos hätten wir hier beim Verkauf sicher den doppelten Ertrag erzielt als im November in der Schweiz.
Japanische Autos sind hier "good value", sie gelten ausserdem als sehr zuverlässig. Um auch den Leuten ausserhalb der grossen Städte den Kauf eines brauchbaren Autos zu ermöglichen, muss für Fahrzeuge mit Allradantrieb bei der Einfuhr ein geringerer Zoll bezahlt werden (gilt auch für so "Geländewagen" wie Audi Q7, BMW X5, etc.), ergo sind hier Allradfahrzeuge auch eher günstig.
Wir haben uns jetzt für die kombinierte Variante entschieden: Japanisches Auto mit Allradantrieb. Heute haben wir uns einen gebrauchten Subaru Forester gekauft, dies war hier möglich, ohne im Helly Hansen in der Autogarage vorsprechen zu müssen.... ;-)

Sydney's grösste Zeitung...

2. Februar 2008, geschrieben von Toni
... ist sicherlich der "Sydney Morning Herald" (SMH, www.smh.com.au). Die Ausgabe vom Samstag, 2. Februar 2008, wog nicht weniger als 1.3 kg, aufgeklappt misst die Zeitung 82x58 cm. Viel Papier, das man hier für 2.20 AU$ erhält.
Naja, beeindruckt ja niemanden in der Schweiz. Nehmt jetzt aber einmal Eure Tageszeitung zur Hand und vergleicht deren Grösse mit der Grösse des SMH. Messt weiter einmal die Grösse Eures Küchentisches. Na, wieviel Platz bleibt neben einer Zeitung mit solchen Ausmassen noch für die Kaffeetasse? Lest Ihr eventuell zu zweit jeder einen Teil der Zeitung?
Wie gesagt, der SMH ist sicherlich eine der grösseren Zeitungen hier in Australien. Während aber die Zeitungen in der Schweiz, auch die vom Format her kleineren als der SMH, doch meistens einiges an Meldungen aus der grossen, weiten Welt beinhalten, beschränkt sich der SMH auf das zugegebenermassen auch grosse Australien, mit gerade Mal einer Doppelseite "World News". Diese beschränken sich aber zumeist auf Amerika, eventuell gibt es noch einige wenige Informationen über den wichtigen Handelspartner Asien. Europa schafft es meistens nur auf die Wetterseite, wo wir doch wenigstens erahnen können, wie kalt es bei Euch so ungefähr ist.

 www.SwissOZ.ch  Letzter Update: 17. September 2010